Du schwule Sau…
Du Schwuchtel, Schwuli, Homo – das alltägliche Benutzen dieser Schimpfworte auf dem Schulhof und die Entkopplung des Wortes ‚schwul‘ von dessen eigentlicher Bedeutung – zum Beispiel bei der Betitelung eines Tisches als schwul, wenn dieser subjektiv als hässlich oder nervig empfunden wird, sind nur zwei Aspekte von vielen, die uns dazu anhalten, Bildungsarbeit zu Geschlecht und sexueller Orientierung zu machen. Wirft man einen Blick auf die psychosoziale Lage von lesbischen, schwulen, bisexuellen, asexuellen, transsexuellen, transgender, intersexuellen und queeren Menschen, ist dieser meist erschreckend.
Nur 1% der lesbischen und schwulen Jugendlichen gibt zum Beispiel an, noch nie von Mobbing und Ausgrenzung betroffen gewesen zu sein. Deren Suizidrate ist vier bis sieben Mal höher als bei heterosexuellen Jugendlichen (vgl. hierzu Meurer 2003 Berlin in „Stärke gefragt – Eltern und ihre homosexuellen Kinder, Tagungsband Bundeselterntreffen, BEFAH e.V.).
Mit der Präsenz an Schulen, dem transparenten und offenen Umgang der Mitarbeiter*innen hinsichtlich derer sexuellen Orientierungen und geschlechtlichen Identitäten, trägt FLUSS e.V. zur Sichtbarkeit von LSBATIQ Menschen bei.
Jugendlichen, die sich kurz vor oder in ihrem inneren oder äußeren Coming Out befinden, wird ermöglicht, einen toleranten Sozialisationsort Schule zu schaffen.
Neben bestehenden Klischees und Vorurteilen gegen Schwule, Lesben, Bisexuelle, Asexuelle, Trans*, Intersexuelle und queere Menschen, ist vermehrt ein ausgeprägter Schwulenhass in Schulklassen zu beobachten.
Meist stecken jedoch Unsicherheit und Unwissen dahinter.
Angebote der Erwachsenenbildung und Fortbildungen für Multiplikator*innen schreibt FLUSS e.V. eine große Bedeutung zu, denn im Rahmen professioneller pädagogischer Arbeit müssen Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen im Ganzen erfasst werden. Das Hinterfragen und Aufbrechen von normativen Geschlechterrollen spielen dabei eine große Rolle.