Beratungslücken schließen
Mit dem Projekt „Beratungslücken schließen“ schafft FLUSS e.V. in den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen und Ortenaukreis Beratungsangebote zu queeren Themen für junge Menschen, ihre Bezugspersonen sowie pädagogische und medizinische Fachkräfte. Ziel ist es, barrierearme Beratung zu queeren Themen auch außerhalb von Freiburg anzubieten und für Menschen aus den Landkreisen besser zugänglich zu machen.
Warum das Projekt wichtig ist
Seit 2020 bietet FLUSS e.V. in Freiburg psychosoziale Beratung zu queeren Themen an – für LSBTIAQ* Menschen jeden Alters, ihre Bezugspersonen und Fachkräfte. Die Nachfrage ist groß, und viele Ratsuchende kommen aus den umliegenden Landkreisen. Für ein Gespräch nehmen sie teils lange Anfahrtswege auf sich – oder können das Angebot gar nicht nutzen. Unser Ziel ist es, dass queere junge Menschen durch die neuen Beratungsstellen in ländlichen Regionen fachliche Unterstützung, Sichtbarkeit und Akzeptanz erfahren – und erleben, dass ihre Lebensrealitäten auch außerhalb der Städte Platz haben.
Was das Projekt bewirkt
„Beratungslücken schließen“ baut auf den Erfahrungen des Vorgängerprojekts „Queer im Landkreis“ (2022–2025) auf. Dieses hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die Bildungsangebote von FLUSS e.V. in die Landkreise rund um Freiburg zu tragen – mit einem besonderen Fokus auf die Sensibilisierung in der offenen Kinder- und Jugendarbeit.
Im Verlauf des Projekts zeigte sich deutlich, dass in den Landkreisen passende Beratungsangeboten für junge queere Menschen fehlen. Daran knüpft „Beratungslücken schließen“ nun an: Ziel ist es, den Bedarf vor Ort zu erheben, Kooperationsstrukturen aufzubauen und Perspektiven für neue queere Beratungsangebote in den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen und Ortenau zu entwickeln.
Eva Schoetzau (links) & Sandra Müller (rechts)
Langfristig sollen daraus regionale Anlaufstellen entstehen, die junge queere Menschen wohnortnah unterstützen – vertraulich, kostenlos und auf Wunsch anonym.
Mögliche Themen sind:
- Coming-out (inneres und äußeres)
- Geschlechtliche und sexuelle Identität
- Medizinische und rechtliche Fragen
- Stärkung & Empowerment
- Anschluss an die Community
- Vermittlung an weitere Fachstellen
Auch Eltern und Bezugspersonen sollen künftig Beratung erhalten können, um ihr Kind zu unterstützen oder eigene Fragen und Sorgen zu klären. Ebenso richtet sich das Projekt an pädagogische und medizinische Fachkräfte, die in ihrem Berufsalltag mit queeren Jugendlichen arbeiten und sich Handlungssicherheit wünschen.
Nachhaltigkeit & Perspektive
Das Projekt wird durch Aktion Mensch gefördert und läuft zunächst in den genannten Landkreisen an. Ziel ist es, die Beratungsangebote langfristig in kommunale Strukturen zu integrieren.
Perspektivisch entsteht Schritt für Schritt ein flächendeckendes Netzwerk queerer Beratung in Südbaden – und junge queere Menschen müssen nicht mehr weite Wege auf sich nehmen, um Unterstützung zu finden.
Ein besonderer Fokus des Projekts liegt auf der barrierearmen Ausgestaltung der Angebote. Unser Anliegen ist es, Hürden abzubauen und Zugänge für alle Menschen zu schaffen – auch für mehrfach marginalisierte Gruppen.
Zielgruppe
Das Projekt richtet sich an
- queere Jugendliche und junge Erwachsene
- ihre Eltern und Bezugspersonen
- pädagogische und medizinische Fachkräfte
Eva Schoetzau (sie Pronomen) & Sandra Müller (sie Pronomen)
